09 Walking to Chile

Da ich (Mareike) diejenige bin, die hauptsächlich Schuld an unserem abenteuerlichem Trip über die Grenze von Argentinien nach Chile bin, dachte ich ich schreibe da jetzt auch mal was drüber. 😀

Da der südliche Teil Chiles nicht per Straße mit dem nördlichen Teil verbunden ist, muss man irgendwann auf dem Weg nach Norden wieder von Argentinien nach Chile übersetzen. Eine Möglichkeit ist es, von El Chalten in einem zwei-Tages-Trip über die Grenze zu laufen und dann am südlichsten Punkt der Carretera Austral in Chile einzutreffen.
Angefangen hat es also in El Chalten in Argentinien, eigentlich wollten wir die 37 km von dort bis zum See, wo die Wanderung dann losgehen sollte hitchhiken, nach ein paar Stunden mussten wir das aber wieder aufgeben, weil kaum Autos kamen und die voll waren oder nur ein paar Kilometer weit wollten. Also ging es doch mit dem viel zu teuren Bus, den wir mit unseren letzten Euros bezahlt haben (Argentinische Pesos hatten wir keine mehr) zum Lago del Desierto. Ein bisschen später als eigentlich geplant ging es dann auf unsere erste Etappe, 16 km am See entlang bis zur Argentinischen Grenzstation. Besonderes Highlight dieser Tour, mitten auf dem Weg stand plötzlich etwa 3 Meter von uns entfernt einer der seltenen Huemul Hirsche. Er blieb dann noch kurz stehen und trabte dann langsam davon, ohne sich von uns stören zu lassen. Wer aber denkt am See entlang ist es flach, der liegt (wie wir auch) etwas falsch, es ging am See entlang immer auf und ab, zum Teil ziemlich steil und ständig mussten matschige Strecken umgangen und Bäche überquert werden. Mit schweren Rucksäcken auf dem Rücken also verdammt anstrengend und wir waren ziemlich froh, als wir dann kurz bevor es dunkel wurde endlich an der Gendarmerie ankamen, wo man am Waldrand zelten durfte. Nach einem schnellen Abendessen ging es dann auch gleich ins Bett, die Nacht sollte aber auch nicht besonders angenehm werden. (Anna, falls du das liest überspring den nächsten Abschnitt, Lea vielleicht auch) Irgendwie hat uns eine Maus als ihr Opfer ausgewählt und wir hatten, fertig wie wir waren, vergessen das Essen in Bäume zu hängen. Die Maus ist also ständig im Vorzelt auf und abgelaufen, wir dachten erst sie versucht nur an den Müll zu kommen und haben den raus geworfen, mitten in der Nacht war sie dann aber wieder da und ließ sich nicht verscheuchen, bis wir das ganze Essen aus den Rucksäcken raus in einen Baum gehängt hatten. Leider hatte sie sich da schon durch eine Jute Tasche inklusive noch komplett verpackter Maiswaffeln gefuttert und hat in meinen Rucksack beim Versuch an die Müsliriegel zu kommen ein Loch gefressen.

Am nächsten Morgen sind wir dann jedenfalls früh aufgestanden, wir hatten noch 21km vor uns und um 16:30 mussten wir die Fähre kriegen. Belohnt wurden wir dafür mit einem wunderschönen Sonnenaufgang bei freiem Blick auf den Fitz Roy. 🙂  Der erste Teil der Strecke ging dann wieder durch den Wald, über Bäche und Matschwiesen bis zur tatsächlichen Grenze. Dahinter begann dann für die letzten 16km ein Waldweg, auf dem wir deutlich schneller vorankamen. Die Strecke war eigentlich ganz okay, aber wir waren trotzdem fix und fertig als wir dann endlich bei der Fähre und der chilenischen Grenzkontrolle angekommen sind. Fix und fertig, aber auch ziemlich stolz, dass wir das geschafft haben. Jetzt kurieren wir erstmal unsere schmerzenden Füße, Rücken und sonstiges in Villa O’Higgins aus und machen uns dann morgen auf den Weg auf die Carretera Austral. 🙂

Huemul

 

Sonnenaufgang mit Blick auf den Fitz Roy

Eine von vielen Flussüberquerungen

Grenze mitten im Nirgendwo

Endlich auf der Fähre 🙂

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Ein Kommentar zu 09 Walking to Chile

  1. Brigitte sagt:

    Die Brücke sieht ja net besonders vertrauenserweckend aus ?
    ziemlich abenteuerlich das Ganze ? lasst’s euch weiter gut gehen!

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