08 El Chaltén und Fitz Roy

„Per Anhalter fahren ist einfach“ haben sie gesagt…“das dauert nicht lange, die nehmen einen fast alle mit“ haben sie gesagt. Tja…wollten wir dann auch mal ausprobieren..hat aber nicht so wirklich gut geklappt 😀 Also dachten wir uns: Haja…wird schon nicht so schwer sein. Also haben wir uns von dem Hostelbesitzer zeigen lassen, wo wir uns denn am besten hinstellen könnten dafür und sind losgedackelt. 3km mit unserem gesamten Gruscht auf dem Rücken sind wir quer durch die Pampa gelatscht und haben uns dann (wie angewiesen) hinter eine Polizeistation gestellt (die doch etwas verlassen aussah, aber definitiv eine Polizeistation war). Und da standen wir dann. Und standen. Und standen…ein tolles Spiel, um sich dabei die Langeweile zu vertreiben, ist übrigens „Gesten raten“. Wild gestikulierende Argentinier, die alle möglichen lustigen Pantomimen vollführt haben, sind an uns vorbeigefahren.

Naja… 2 Stunden später haben wir es dann sein lassen (keiner hatte angehalten) und sind dann Richtung Bus gelaufen. Und dekadent wie wir nun mal sind, haben wir dann ein Taxi nach El Chaltén genommen 😀 Das lag aber auch nur daran, dass der Mensch eh nach El Chaltén musste, um Kunden abzuholen und er uns deswegen einen besonderen Preis gemacht hat (günstiger als der Bus). Vorteil dabei war, dass der liebe Mensch bei wirklich jedem Mirador (Aussichtspunkt) auf der Strecke angehalten hat und wir alle gaaaaanz viele Fotos machen konnten 😀 Außerdem haben wir dann erfahren, warum uns keiner mitgenommen hat: 2 Kilometer hinter unserer Polizeistation (die wirklich geschlossen war) stand die eigentliche Station, in welcher per Kamera registriert wird, welcher Einwohner wie viele Menschen transportiert 😀

In El Chaltén begannen dann die Qualen…(oh – nein…das darf ich so nicht schreiben, sonst krieg ich hier haue :’D). Wir sind 4 Kilometer in den Nationalpark Fitz Roy reingelaufen und der erste Kilometer hatte doch ein paar Höhenmeter in sich. Aber, was macht man nicht alles, um ein paar Euro zu sparen – der Campingplatz war nämlich umsonst. Außerdem konnten wir uns so jeden Tag für die Hikes 4km sparen. Am nächsten Tag sind wir dann eine süße kleine Tour von pi mal Daumen 28km an den 3 Seen vorbei zum Gletschersee des Cerro Torre gelaufen. Eine wirklich schöne Tour und das Wetter hat auch einigermaßen mitgespielt (nicht zu warm aber auch nicht regnerisch).

Das Ziel des Tagestrips

Mit einer super schönen Landschaft

Auch außerhalb vom Fitz Roy ist die Landschaft schön 🙂

In Anbetracht dessen, dass mein einer Fuß ein wenig weh getan hat von der Torres del Paine Tour, war das doch schon beachtlich und ich war ein wenig stolz auf mich danach. Nichts desto trotz hat mir der Fuß danach richtig weh getan und ich habe beschlossen, die Tour am nächsten Tag auszulassen und für die anstehende Grenzüberquerung vielleicht doch einen Teil mit der Fähre zurückzulegen. Daher habe ich die beiden Mädels ziehen lassen am nächsten Tag und bin runter nach El Chaltén. Dort habe ich dann mal wieder die Gastfreundschaft der Argentinier kennengelernt: Über 2 Stunden habe ich mich mit dem Menschen aus dem Tour-Office der Fähre unterhalten (ich weiß jetzt alles über argentinische Politik, seine Vergangenheit und natürlich auch worauf es ankommt im Leben). Anschließend habe ich mich mal an das Nationalgetränk gewagt: Mate. Ungesüßt sehr gewöhnungsbedürftig, aber gut, das war Kaffee am Anfang auch 😀

Mal wie ein Einheimischer 😀

Nach ungefähr einem Liter hab ich mich ein wenig betüdelt gefühlt und bin leichten Fußes zurück zum Treffpunkt gelaufen, wo Gina und Mareike auf mich gewartet haben. Eine Stunde haben wir uns dann noch an den Straßenrand gestellt und versucht, per Anhalter in Richtung Lago del Desierto zu fahren, jedoch hat das natürlich auch nicht geklappt 😀

Per Anhalter durch die Pampa

Per Anhalter fahren ist wohl doch nicht so unseres…also sind wir in das nahe gelegene Hostel gegangen und haben dort noch die Nacht verbracht, bevor es am Dienstag, den 21. März weiter zum Lago del Desierto und Richtung Grenze ging 😉